Sportzentrum Kerenzerberg
Die Silhouette und ihr langer Schatten
Wir investieren weiter in den Jugend- und Breitensport. Mit einer zusätzlichen Dreifachsporthalle, samt Werkhof sowie einem neuen Unterkunfts- und Schulungstrakt. Die umfangreichen Bauarbeiten beginnen im November 2018 und dauern bis Ende 2021.
Das Projekt «Silhouette» ist die grösste Erweiterung im Sportzentrum Kerenzerberg seit der Eröffnung 1971.
Dauerte es bei der Erstellung des Sportzentrums Kerenzerberg von der Standortsuche bis zur Eröffnung gerade einmal fünf Jahre, nimmt der bislang grösste Ausbau deutlich mehr Zeit in Anspruch. Schon länger stiess das Zentrum an seine Kapazitätsgrenzen – sowohl was die Betten anbelangt als auch in Bezug auf die Sportanlagen. In welche Richtung aber sollte sich das Sportzentrum bewegen? Was sind aktuelle Bedürfnisse? Und was sind die Wünsche der Sportverbände und Sportvereine im Kanton Zürich?
Diese und ähnliche Fragen stellten sich 25 Vertreter und Teilnehmende aus dem Kreise der Nutzer, des Betreibers und des Eigentümers des Sportzentrums gemeinsam mit Fachleuten aus dem Tourismus- und Hotelbereich anlässlich eines strategischen Workshops im Jahr 2009. Es wurden vier strategische Erfolgspositionen erkannt: Bau einer Spielsporthalle (Dreifachhalle), Um- und Erweiterungsbau der Unterkunft, Erweiterung des Regenerationsbereichs sowie Bau eines Wassersportzentrums am Walensee. Um das Wassersportzentrum mit dem Sportzentrum, 300 Meter über dem Seespiegel, zu verbinden, schwebte den Verantwortlichen als Idee eine Seilbahn vor. Aus dem Workshop entstand ein Strategiepapier, das dem zuständigen Regierungsrat Hans Hollenstein unterbreitet wurde.
Begeisterung für Wassersportzentrum
Vor allem in den Glarner Medien rückte das Wassersportzentrum mit der Seilbahn schnell in den Vordergrund. Zwar noch auf der Stufe der Vision, äusserten sich Exponenten im Regionalteil der «Südostschweiz» euphorisch darüber: «Die Idee ist sensationell», hiess es seitens der Sportbahnen Filzbach AG und als «riesige Attraktion» bezeichnete es der Eigentümer des Seminarhotels Römerturm. Gemeindepräsident Martin Laupper freute sich gar schon über einen «starken touristischen Aufschwung». In der Prioritätenliste indes landete das Wassersportzentrum nach eingehender Diskussion wegen der Abhängigkeit vom Richtplan des Kantons Glarus sowie der nicht unumstrittenen Seilbahn-Verbindung weiter unten. So wurde als nächster Schritt eine Machbarkeitsstudie für den Um- und Neubau lanciert. Diese liegt zusammen mit der Zustandsanalyse im Jahr 2013 vor und bildet die Grundlage für den Architekturwettbewerb – ohne das Projekt Wassersportzentrum.
Ausgeschrieben wurde der Architekturwettbewerb vom Zürcher Hochbaudepartement, das letztlich auch für die Erweiterung und Sanierung verantwortlich zeichnet. Bis Ende 2014 gab es 56 Eingaben von Architektenteams – auch von ausserhalb der Landesgrenzen. Zugelassen zur Jurierung wurden letztlich zwölf Projekte. Der Jury gehörten die damalige ZKS-Geschäftsführerin Yolanda Gottardi, der langjährige Geschäftsführer Noldi Müller, SZK-Betriebsleiter Walter Hofmann, Sportamtschef Stefan Schötzau, David Vogt als Vertreter der Baudirektion, Martin Laupper, damaliger Gemeindepräsident Glarus Nord, sowie Fachexperten aus Architektur, Bauökonomie und -ökologie an.
Keine Einsprachen eingegangen
Burkard Meyer Architekten aus Baden AG überzeugten die Jury mit ihrem Projekt «Silhouette». Namensgebend war der neue, achtgeschossige Unterkunftstrakt. Dieser bietet in Zukunft nicht nur rund 45 Betten mehr, sondern ist auch den deutlich veränderten Anforderungen und Bedürfnissen angepasst. Zentral für das Sportangebot wird die neue Dreifachsporthalle – ausgerichtet vornehmlich auf Spielsportarten. Für den Gast weniger spürbar, dafür wichtig für einen effizienten Betrieb ist der neue zentrale Werkhof, der die derzeit vielen Abstellräume auf dem Areal ersetzt. Trotz der hohen Bausumme von 50 Millionen Franken, die im Sportfonds des Kantons Zürich seit einigen Jahren zurückgestellt worden sind, und der neuen Silhouette gab es keine Einsprachen gegen die Baubewilligung, wie Walter Hofmann an der Jubiläums-Delegiertenversammlung 2018 des ZKS im Zürcher Rathaus verkündete.
Gebaut wird im Kerenzerberg quasi von Jubiläum zu Jubiläum. Ab dem 29. Oktober 2018, zum 75-Jahr-Jubiläum des ZKS, fahren die Bagger auf. Als erstes wird die neue Sporthalle realisiert. 2019 wird ein provisorisches Unterkunftsdorf auf dem Fussballplatz gebaut, danach wird der bisherige Unterkunftstrakt abgerissen und der neue gebaut – mit Modulzimmern. Daneben wird der Werkhof realisiert und der neue Regenerationsbereich erstellt. Läuft alles rund, ist das neue und erweiterte Sportzentrum Kerenzerberg im Herbst 2021 bezugsbereit – pünktlich zum 50-Jahr-Jubiläum des Sportzentrums.
Jetzt kommentieren