Sportzentrum Kerenzerberg
Geschäftsbericht 2023: Ein Betrieb, der von Anfang bis Ende vereint
64 für fast 33'000 Logiernächte. So viele Mitarbeitende brauchte es 2023 im Sportzentrum Kerenzerberg, um den Gästen den bestmöglichen Aufenthalt zu gewährleisten. Sie arbeiten unermüdlich im Hintergrund, jeder und jede hat eine eigene Geschichte. So auch die Jüngste und die Älteste im Betrieb, Nadine Knobel und Janina Lupikasza.
Altershalber weiter auseinander ist niemand im SZK-Team: Janina Lupikasza und Nadine Knobel. (Fotos: ZKS/Kurt Schorrer)
Fast täglich herrscht Hochbetrieb im Sportzentrum Kerenzerberg (SZK), ob am Empfang, in der Küche oder in den riesigen Turnhallen der Anlage. Jeder und jede Mitarbeitende bildet dabei ein essenzielles Zahnrad in einer gut geölten Maschine. Das Team führt dabei nicht nur viel Erfahrung, Können und Charaktere zusammen, sondern aufgrund seiner Breite auch mehrere Generationen. Und nirgends ist diese Altersdiskrepanz so gross und der jeweilige Zeitpunkt ihrer Berufsleben so diametral wie zwischen Nadine Knobel und Janina Lupikasza. Die eine hat ihre berufliche Karriere begonnen, die andere steht kurz vor deren Abschluss.
Nadine Knobel reinigt gerade die Garderoben in der Turnhalle 4, tut dies mit Elan und Energie. Seit dem August 2023 ist sie Lernende im Unterhaltsteam, 16 Jahre jung, aus Näfels. Ursprünglich hat sie ein paar Ferientage genutzt, um im SZK zu schnuppern, mal reinzuschauen.
Sogleich war sie begeistert vom Ort, dem Team, der Arbeit. Derart begeistert, dass sie sich dort erfolgreich für eine Lehrstelle bewarb. Bereut hat sie diesen Schritt nicht: «Ich arbeite in einer spannenden und dynamischen Umgebung und habe bereits viel gelernt.» Insbesondere das sportliche Ambiente hat es der ehemaligen Kunstturnerin angetan. «Während der Arbeit muss ich selbst ab und zu aus Neugierde in die Turnhallen reingucken um zu sehen, was für Sport getrieben wird.»
Das Team als Herzstück
Einige Hundert Meter entfernt ist Janina Lupikasza in der Küche gerade daran, das Geschirr vom Frühstück abzuwaschen. Sie schiebt Tablare, Teller, Tassen und Besteck in die Spülmaschine, schleppt auch mal zehn Kilogramm schwere Töpfe.
Es ist eine Knochenarbeit, doch die 64-Jährige tut dies mit Leichtigkeit. Sie habe Routine in harter Arbeit, sagt sie: «Als ich noch in Polen lebte, habe ich viel auf dem Bauernhof gearbeitet. Und als ich in die Schweiz kam, half ich in Restaurants aus.» Mittlerweile lebt sie in Ziegelbrücke, arbeitet seit zweieinhalb Jahren im SZK. «Ein spannender Ort, an den regelmässig viele Leute kommen. Wenn wir jeweils zwischen 100 und 200 Menschen pro Essen haben, ist das gut, denn dann gibt es etwas zu tun.»
Nadine Knobel ist derweil von den Garderoben der Halle 4 in den Reinigungsraum disloziert, schafft dort Ordnung. Zu Beginn hatte sie noch Mühe, sich auf der Anlage zurechtzufinden. «Es ist ein grosses Labyrinth. Auch nach ein paar Monaten kenne ich noch nicht jede Abkürzung.»
Knobel ist erst seit einigen Monaten beim SZK-Team, hat sich aber bereits sehr gut eingelebt.
Zum Glück helfe ihr aber das Team bei all ihren Fragen. Knobel profitiere vor allem von denen, die schon lange im SZK arbeiten. «Die langjährigen Mitarbeitenden besitzen ein breites Wissen und haben für alles eine Antwort.» Generell sei das Team grossartig und der Grund, weshalb sie sich im Kerenzerberg wohl fühle, sagt Knobel. «Alles ist sehr strukturiert und übersichtlich, und es macht Spass, mit allen zusammenzuarbeiten. Das Team ist das Herzstück.»
Vielseitige Aufgaben
Janina Lupikasza geht es gleich, auch sie lobt das Teamwork innerhalb des SZK. «Der Arbeitsplan ist sehr klar, es gibt keine Konflikte, und die Stimmung im Team ist sehr positiv.» Dies, obschon die Arbeitstage lang sind und es zwischenzeitlich auch mal etwas hektisch werden kann. Dann sei sie aber meist fokussiert, ob beim Rüsten des Salats vor dem Mittag oder Vorbereiten der Desserts für das Abendessen. «Ich bekomme zwar nichts vom Sport auf der Anlage mit, das ist jedoch nicht schlimm. Früher habe ich Handball gespielt, jetzt hat Sport keine Priorität mehr für mich.»
Janina Lupikasza steht fast jeden Tag in der Küche des Sportzentrums.
Mittagszeit im Sportzentrum. Für Nadine Knobel ist ausnahmsweise bereits jetzt Feierabend. In der Regel arbeitet sie von sieben bis fünf Uhr, hat auch Einsätze an den Wochenenden. Diese mache sie jedoch gerne,
denn: «Meine Aufgaben sind immer sehr vielseitig.» Mal ist sie draussen mit der Laubmaschine unterwegs, mal geht sie mit dem Spätdienst mit und kommt so in Kontakt mit den Gästen.
Knobel schätzt dabei, dass das Team ihr nicht typische «Lehrlingsaufgaben» aufbrummt, die niemand sonst machen will. «Das Team schenkt mir Vertrauen. Manchmal muss ich zwar jäten, manchmal darf ich aber auch die grosse Reinigungsmaschine betätigen, wie alle anderen auch.» Dank der Lehre erhalte sie Einblicke in viele Bereiche, entsprechend eröffnen sich ihr auch viele Optionen für die Zukunft.
Knobel werden im Sportzentrum nicht nur typische Lehrlingsaufgaben aufgebrummt.
Wo sie einst landen wird, weiss Knobel noch nicht. Ursprünglich wollte sie Chauffeurin werden: «Dieser Wunsch kann sich aber auch nochmals ändern.» Was für sie jedoch schon im ersten von drei Lehrjahren klar ist: «Das Sportzentrum ist der ideale Start in mein Berufsleben.»
Der perfekte Abschluss
Für Janina Lupikasza ist derweil noch nicht Feierabend, was den Tag betrifft. Nach einer kurzen Pause muss sie am Nachmittag in die Küche zurück. Nach aussen wirkt Lupikasza nimmermüde, doch gibt sie zu: «Ich bin froh, wenn ich bald pensioniert werde. Seit der Pandemie habe ich etwas weniger Energie.»
2024 ist es soweit, geht sie in den Ruhestand. Nicht mehr zu arbeiten, werde zwar etwas Gewöhnungszeit brauchen, sagt Lupikasza. «Aber dafür habe ich mehr Zeit, meine Kinder und Enkel zu besuchen, die in Schweden leben.» Zudem wolle sie die Schweiz etwas mehr geniessen. Zu Beginn, als sie hierherzog, seien die Berge noch etwas erdrückend gewesen. Jetzt fühle sie sich aber wohl hier – auch bei der Arbeit im SZK mit dem atemberaubenden Bergpanorama. «Darum ist hier nun der perfekte Abschluss für mich.»