Direkt zum Inhalt

Willkommen beim ZKS, für unterstützung bitte unter 044 802 33 77 melden.

Inputs für Gemeinden

Geld sparen dank Sportanlagenkonzept

Die Gemeinde Wald erstellte zusammen mit Vertretern aus Politik, Schule und Vereinen ein Gemeindesportanlagenkonzept (GESAK) und nutzt dieses aktiv zur effizienten Planung von Sporträumen.

Wer die Bedürfnisse seiner Vereine kennt, realisiert gezielter Sportanlagen.

Peter Keller gilt als Vater des Walder Sportanlagenkonzepts.

Die Vereine trugen entscheidend zur Sporthalle Elba bei.

Das Sportanlagenkonzept der Gemeinde Wald im Zürcher Oberland ist noch jung, und doch schwärmt der kommunale Sportkoordinator Peter Keller. «Kleinere Gemeinden haben meist auch kleinere Budgets und müssen mit den vorhandenen Ressourcen haushälterisch umgehen. Dank einem Sportanlagenkonzept ist schnell ersichtlich, wo tatsächlich Bedarf besteht und wo nicht. So können Leerläufe vermieden werden. Das spart Geld», erklärt Peter Keller.

Seinen Ursprung hat das Walder GESAK in einer Zukunftswerkstatt, die 2011 von der Gemeinde als Open-Space-Veranstaltung organisiert wurde. Christian Häsler, Vorstandsmitglied der Walder Sportvereinigung (WSV), brachte die Idee eines Sportanlagenkonzepts ein. «Das wurde damals im Bericht so festgehalten und ein Jahr später setzte sich der Gemeinderat das Ziel, ein Sport- und Sportanlagenkonzept für unsere Gemeinde zu erstellen», erzählt Peter Keller, der damals Präsident der WSV war. Als Dachorganisation der Sportvereine koordiniert der WSV bereits seit über 20 Jahren die Sporthallenzeiten in der Gemeinde. «Das war ein taktisch geschickter Schachzug der Schule. So erhielt das Sportnetz Wald eine wichtige Aufgabe und die Gemeinde wird von den Anliegen, die von den Nutzern zu lösen sind, nicht tangiert», sagt Peter Keller.

Die WSV wurde so zum wichtigen Partner bei der Ausarbeitung des GESAK. In der Arbeitsgruppe hatten drei (von sieben) Gemeinderäte Einsitz, dazu kamen drei Vertreter der WSV sowie ein Vertreter der Schule, der Bereichsleiter Liegenschaften der Gemeinde und eine Jugendbeauftragte der Gemeinde. «Wir haben eine Bestandesaufnahme der gesamten Bewegungs- und Sportinfrastruktur sowie eine Bedürfniserhebung bei der Bevölkerung, bei den Schulen, bei den Anlageverantwortlichen, bei den Vereinen und bei grösseren Unternehmen gemacht. So war auch gesichert, dass der Bezug zur Praxis hergestellt ist», erklärt Peter Keller die Vorgehensweise.

«Dank einem Sportanlagenkonzept ist schnell ersichtlich, wo tatsächlich Bedarf besteht und wo nicht.»

Peter Keller, Sportkoordinator Wald ZH

Der Gemeinderat nutzte das GESAK als Grundlage für die Legislaturperiode 2014 bis 2018 und gab entsprechende Empfehlungen für das Budget. «Der Schulvorsteher hielt überdies eine Informationsveranstaltung für die Schulleiter und Behördenmitglieder ab, bei der schulanlagenspezifische Mängel und entsprechende Empfehlungen zur Behebung besprochen wurden», erklärt Peter Keller. Das GESAK fliesst auch in die Planung für die Erweiterung der Fussballplätze sowie die Sanierung und Erneuerung einer Sporthalle in der Aussenwacht Laupen ein. «Das GESAK wird gelebt», freut sich Keller. Eine bedeutende Rolle spielt auch der nicht organisierte Sport. «Der individuelle Sport wird immer wichtiger, hat aber keine Organisation, um seine Anliegen einzubringen», sagt er.

Der Erfolg eines GESAK hängt für Peter Keller in erster Linie davon ab, wie praxisnah dieses erstellt wurde. «Ich empfehle, das Sportanlagenkonzept mit eigenen Leuten der Gemeinde zu entwickeln und dabei auf eine gute Mischung von Personen aus den Behörden und den Vereinen zu achten. Sehr wichtig sind auch die Informationen der Gruppen, die bestehende Anlagen nutzen und betreuen.» Positiv war Kellers Erfahrung in der Zusammenarbeit mit einem externen und neutralen Berater. «Im Besonderen bei sehr spezifischen Sportanlagen wie zum Beispiel einem Skaterpark ist es wichtig, Experten zu konsultieren. Vollumfänglich würde ich ein Sportanlagenkonzept indes nicht von einem externen Spezialisten erstellen lassen. Dies ist bedeutend teurer, und die Gefahr ist gross, dass das teure Dossier am Ende in einer Schublade verschwindet», sagt Peter Keller.

Im GESAK der Gemeinde Wald sind auch Empfehlungen, wie die Sportanlagen genutzt werden sollen. «Diese zielen darauf hin, dass die Hallen über Mittag, am frühen Abend und an den Wochenenden besser ausgelastet sind», erklärt Peter Keller. Mit der Einführung des freiwilligen Schulsports, der ebenfalls im GESAK explizit erwähnt ist, wird ein grosser Schritt in diese Richtung gemacht. Zur besseren Auslastung tragen zudem die Verlängerung der Trainingszeit für Vereine am Abend um eine Stunde bis 23 Uhr sowie eine Webseite bei, auf der alle Trainingszeiten und die Kontaktdaten der zuständigen Trainer und Hauswarte ersichtlich sind. Die Realisierung eines Kunstrasens soll zusätzlichen Raum für die Vereine bringen, weil der Fussballclub Wald dann ganzjährig im Freien trainieren kann.

Für Peter Keller ist klar, weshalb eine Gemeinde ein Sportanlagenkonzept erstellen sollte. «Es bietet den Gemeindebehörden und der Verwaltung für die nächsten 15 bis 20 Jahre ein breit abgestütztes Instrument für das zielgerichtete Umsetzen von Massnahmen zur Optimierung der Situation im Bereich Bewegung und Sport. Ein attraktives und zeitgemässes Angebot an Sportanlagen und Bewegungsräumen ist eine der wichtigsten Möglichkeiten einer Gemeinde, das Sport- und Bewegungsverhalten der Bevölkerung positiv zu beeinflussen. Zudem zeigt die Gemeinde den Sportvereinen auf, wie wichtig sie genommen werden.»

 

Quelle des Basisbeitrages: Dossier «Sport braucht Raum», Mai 2015
Herausgeber: Zürcher Kantonalverband für Sport und Sportamt Kanton Zürich

Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessern.

Durch Ihren Besuch stimmen Sie dem zu. Weitere Informationen über Cookies finden Sie in unserer Weitere Informationen.