Ehrenamt
Helfer suchen – und finden
Für ein Zürcher Kantonalturnfest braucht es rund 2500 freiwillige Helferinnen und Helfer. Wie solche Mammutaufgaben am besten zu bewältigen sind, erzählt Roland Fässler, OK-Vizepräsident des Turnfests 2011 in Wädenswil.
Kein Grossanlass funktioniert ohne freiwillige Helfer. Im Sommer 2008 trugen 5000 Volunteers dazu bei, dass die Fussball-EM zum unvergesslichen Erfolg wurde. Die Hälfte an Freiwilligen benötigten die Turnvereine Wädenswil, Richterswil, Horgen, Schönenberg und Samstagern, um im Sommer 2011 in Wädenswil das 45. Zürcher Kantonalturnfest durchzuführen. Lange haperte es mit den Anmeldungen. Im Herbst des Vorjahrs hatten sich gerade mal 500 von den benötigten 2500 Helferinnen und Helfern eingeschrieben. «Den Leuten machte es offenbar Mühe, sich soweit im Voraus auf ein Datum zu fixieren und verpflichten», vermutete der damalige OK-Vizepräsident Roland Fässler. Nach dem Turnfest wurde der Gewinn nach einem Verteilschlüssel an die engagierten Vereine ausbezahlt.
Ende 2010 erhielt das Anmeldungsprozedere eine neue Dynamik. Es sei eine Freude gewesen, wie sich plötzlich ganze Vereine eingeschrieben hätten, erinnert sich Fässler. «Je näher das Turnfest kam, desto mehr Leute wollten Teil davon sein», fügt er an und erwähnt die identifikationsstiftende Seite des Grossevents mit 10'000 Turnerinnen und Turner aus 400 Vereinen und 17 Kantonen.
Dieser Schwung vermag freilich nicht darüber hinwegzutäuschen, dass es für die Vereine während des Jahres nicht einfach ist, Freiwillige für anfallende Aufgaben zu finden. Selbst der TV Wädenswil mit seinen 740 Mitgliedern hat jeweils Mühe, Helfer für die Papiersammlung oder den Fasnachtsanlass zu rekrutieren. Es herrsche ein Überangebot an verschiedenen Freizeitmöglichkeiten, erklärt Fässler und weist darauf hin, dass es in der 22'000-Einwohner-Stadt Wädenswil allein 60 Sportvereine gibt.
Logistisch gesehen, ist die Organisation des Helferwesens an einem Grossanlass ein Parforceakt. In Wädenswil stand den Organisatoren das an der Fussball-EM erprobte Datenerfassungstool «Hera» von Swiss Olympic zur Verfügung. Darin können die freiwillig Engagierten unter anderem ihre -Talente und Präferenzen angeben und werden in der Folge möglichst ihren Neigungen und Fähigkeiten entsprechend eingeteilt. Ob Wettkampfstätten bauen, Geräte aufstellen, Würste grillen oder aufräumen: die Palette der Arbeiten ist breit.
Quelle des Basisbeitrages: Dossier «Freiwilliges Engagement im Sport», Mai 2011 Herausgeber: Zürcher Kantonalverband für Sport und Sportamt Kanton Zürich