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Vom Zürcher Vereinssport an die Olympischen Spiele: Drei Fragen an Lisa Mamié, Fabienne Schlumpf und Taha Serhani

Die Schwimmerin Lisa Mamié, die Marathonläuferin Fabienne Schlumpf sowie der Kunstturner Taha Serhani sind drei von zahlreichen Zürcher Athletinnen und Athleten, die an den Olympischen Spielen in Paris an den Start gehen werden. Im Vorfeld haben wir ihnen drei Fragen gestellt, die zeigen, weshalb ihre Anfänge im Vereinssport wie auch das Ehrenamt so wichtig für ihre Karriere waren.

Olympia 24

Einige Zürcher Athletinnen und Athleten wollen in Paris hoch hinaus. Mit dabei sind auch Taha Serhani, Fabienne Schlumpf und Lisa Mamié. Fotos: zVg

Die Stadt der Liebe avanciert diesen Spätsommer zum Nabel der Sportwelt. An den Olympischen Spielen sowie den darauffolgenden Paralympischen Spielen in Paris buhlen tausende Athletinnen und Athleten aus allen Ecken der Welt in über 500 Wettkämpfen um Gold, Silber und Bronze. Die Schweiz schickt zwei Delegationen mit gesamthaft 155 Sportlerinnen und Sportlern in die «Capitale», darunter zahlreiche aus dem Kanton Zürich.

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Da ist beispielsweise Taha Serhani aus dem Kunstturnen-Team. Für den Winterthurer und Schweizer Meister am Reck von 2019 und 2021 bedeutet Olympia gleichzeitig seine Dernière: Nach den Spielen beendet der 29-Jährige seine Karriere. Entsprechend will Serhani in Paris ein letztes Mal eine Glanzleistung abrufen.

Grosses vor hat auch die Schwimmerin Lisa Mamié. Die Zürcherin nimmt nach Tokio zum zweiten Mal an den Spielen teil. Heuer hat die 25-Jährige grössere Ambitionen und will als Europameisterin von 2022 in ihrer Paradisziplin Brust ganz vorne mitschwimmen.

Auch Leichtathletin Fabienne Schlumpf hat bereits mehrmals Olympia-Luft geschnuppert. Ging die heute 33-Jährige in Rio noch über 3000 Meter Steeple an den Start, absolvierte sie in Tokio fünf Jahre später den Marathon. Auch an den diesjährigen Sommerspielen wird sie über die Langdistanz antreten.

Als Olympia-Teilnehmende blicken somit alle drei auf eine bereits grosse Karriere zurück und doch haben alle drei auch mal klein angefangen. Im Vorfeld zu den Spielen hat der ZKS ihnen entsprechend drei Fragen gestellt; zu ihren Anfängen im Heimatverein; zur Wichtigkeit des Ehrenamts; und zum Appell an die Jugend.

Fabienne Schlumpf

Aller guten Dinge sind drei: Für Fabienne Schlumpf ist Paris eine Rückkehr auf die olympische Bühne.

Du hast deine Laufbahn wie alle anderen Profis auch im Breitensport begonnen. Wie wichtig waren diese ersten Schritte für dich sowie den weiteren Verlauf deiner Karriere?

Mamié: «Als junges Mädchen war ich immer sehr aufgedreht und voller Energie. Aus diesem Grund habe ich zu Beginn vielerlei Sportarten wie Leichtathletik, Eiskunstlauf und Schwimmen ausgeübt. Ebenfalls hatte ich das Glück, dank des Förderprogramms Talent Eye weitere Sportarten zu testen. Polysportiv im jungen Alter zu sein, war für mich sehr wichtig und hat mir beim weiteren Verlauf der Karriere sicherlich viel geholfen. Das Schwimmen hingegen habe ich bei den Limmat Sharks Zürich begonnen, dem Verein, dem ich bis heute treu geblieben bin, und der mich auf meinem Weg unterstützt.»

Schlumpf: «Das ABC der Leichtathletik habe ich beim TV Egg gelernt. Zweimal pro Woche habe ich dort die verschiedensten Disziplinen trainiert. Es war eine tolle Zeit und ich habe dort meine Liebe für diesen Sport entdeckt. Heute bin ich immer noch Mitglied im Verein.» 

Serhani: «Ich habe direkt beim Kunstturnen Hegi begonnen, habe aber bei einigen Jugi-Wettkämpfen mit dem TV Hegi mitgemacht. Ich denke, dass diese Zeit für mich sehr wichtig war, da ich spielerisch ins Kunstturnen geführt wurde, und dort alles noch nicht so leistungsorientiert war.»

Serhani

Für Taha Serhani stellen die Olympischen Spiele 2024 den Abschluss seiner Profikarriere dar.

Der Vereinssport lebt vom Ehrenamt. Warum sollen sich junge Menschen für das Ehrenamt begeistern und wie hat das Ehrenamt auch deine Karriere beeinflusst?

Mamié: «Ohne ehrenamtliche Hilfe wäre es nicht möglich, die Vereine aufrechtzuerhalten, Wettkämpfe zu bestreiten und somit den Baustein für die Sportlerinnen und Sportler zu legen. Gleichzeitig kann man mit einem Ehrenamt weiterhin dem Sport treu bleiben und ihm etwas zurückgeben, von dem die Jüngeren profitieren können. Ich bin sehr dankbar für alle, die ein Ehrenamt ausüben und so den Sport verschönern.»

Schlumpf: «Die Trainer aus meiner Jugend haben alles ehrenamtlich gemacht. Ohne sie wäre ich vielleicht nie eine Läuferin geworden. Ich finde es unglaublich toll und schön, wenn Leute eine Tätigkeit voller Freunde und Begeisterung ausüben. Schlussendlich ist es nicht das Geld, das uns glücklich macht, sondern die schönen Begegnungen und Erlebnisse.»

Serhani: «Meine Karriere wurde sehr stark vom Ehrenamt beeinflusst. Ohne die Ehrenamtlichen im TV Hegi oder im Trainingszentrum Winterthur wäre ich nie richtig gefördert worden und hätte den Schritt in den Spitzensport vermutlich nicht geschafft.» 

Mamié

Schnell auf den Bahnen: Lisa Mamié will im olympischen Schwimmbecken glänzen.

Was rätst du allen jungen Sportlerinnen und Sportlern in Zürcher Breitensportvereinen, die den Traum einer Profikarriere und die Teilnahme an den Olympischen Spielen verfolgen?

Mamié: «Spass zu haben. Man investiert sehr viel Zeit und Arbeit in den Sport, um seine Träume zu verwirklichen. Deswegen finde ich es umso wichtiger, etwas zu finden, das man voller Elan und Begeisterung ausübt. Ebenso wichtig ist es, nie aufzugeben – auch wenn es manchmal nicht so läuft wie erhofft –, immer an sich selber zu glauben und seinen eigenen Weg zu finden und zu gehen.»

Schlumpf: «Eine Profikarriere ist schwer planbar. Es muss vieles zusammenpassen und man muss im richtigen Moment die richtigen Entscheidungen treffen. Eine Voraussetzung ist sicher die Freunde an der Sportart und an der Bewegung. Zudem empfehle ich, gerade in jungen Jahren das Training noch polysportiv und abwechslungsreich zu gestalten.»

Serhani: «Das Wichtigste, was ich mir auch immer vor Augen führen musste, ist, dass man Spass haben muss an dem, was man tut. In unserer Gesellschaft wird leider alles immer leistungsorientierter und die jungen Sportlerinnen und Sportler vergessen, Freude zu haben. Erfolge kann man nur feiern, wenn man etwas mit Leidenschaft macht. Man sollte natürlich Ziele haben, aber nicht vergessen, dass der Weg das Ziel ist.»

Der Zürcher Kantonalverband für Sport wünscht den Athletinnen und Athleten für die olympischen Wettkämpfe alles Gute und viel Erfolg!

Hinweis: Es folgt ein weiterer Artikel im Vorfeld zu den Paralympischen Spielen (28. August bis 8. September). Der ZKS hat dieselben Fragen zwei Zürcher Paralympics-Teilnehmenden gestellt.

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