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Sportpolitik

«Der Sport ist sehr wichtig für unsere Gesellschaft»

Neu fliessen 30 statt 21 Prozent der Lotteriegelder des Kantons Zürich in den Sportfonds. Regierungsrat Mario Fehr als Zürcher Sportminister freut sich, dass der Jugend- und Breitensport durch die Erhöhung zusätzlich gefördert werden kann.

Herr Fehr, wie sportlich ist eigentlich der Sportminister des Kantons Zürich?

Ich bin ein begeisterter Aktiv- und auch Passivsportler. Am Morgen jogge ich regelmässig von meinem Wohnort zum Bahnhof Enge. Dort mache ich Liegestützen und Rumpfübungen, und kaufe dann ein Birchermüesli, das ich auf der Rückfahrt esse. Das ist für mich der ideale Start in den Tag. Ich fahre aber auch gerne Mountainbike oder gehe wandern. Nur mit dem Fussballspielen habe ich aufgehört; das ist mir zu gefährlich geworden. (lacht)

Wie wichtig ist diese Faszination für den Sport in Ihrer täglichen Arbeit?

Sehr wichtig. Als Sportpolitiker bin ich regelmässig in Kontakt mit sportlichen Leuten und repräsentiere die Sportpolitik des Kantons. Um glaubwürdig zu sein, sollte der Sportminister auch einigermassen sportlich sein. Das ist meine Überzeugung. Ich gehe aber auch gerne an Fussballspiele, Leichtathletik-Meetings oder an andere Orte, an denen Sport stattfindet: wie zum Beispiel in den Zürcher «Jump Park» zur Verleihung des «anderen Sportpreises» des ZKS.

Die Erhöhung des Anteils aus dem Lotteriefonds von 21 Prozent auf 30 Prozent dürfte Sie zu einem glücklichen Sportminister machen. Stimmt diese Einschätzung?

Auf jeden Fall. Das ist für mich ein ganz starkes sportpolitisches Zeichen und zeigt, wie gut der Sport in Gesellschaft und Politik des Kantons Zürich verankert ist. Dass nun neu statt rund 16 Millionen Franken etwa 23 Millionen Franken pro Jahr aus dem Sportfonds eingesetzt werden, ist etwas vom Erfreulichsten, was ich als Regierungsrat bisher erlebt habe. Wir unterstützen damit nachhaltig Sportanlagen und sportliche Aktivitäten und verstehen das auch als Wertschätzung für die 80'000 Freiwilligen, die sich im Kanton Zürich im Sportbereich ehrenamtlich engagieren.

«Zusammen können wir das Beste für den Sport herausholen.»

Mario Fehr, Regierungsrat Kanton Zürich

Wer profitiert am meisten von dieser Erhöhung?

Zum einen können wir den Sport in den Verbänden und Vereinen insgesamt mit einem deutlich höheren Betrag fördern. Auch für die Sportinfrastruktur steht mehr Geld zur Verfügung: Der Beitrag für Gemeindesportanlagen steigt von 5 auf 10 Prozent und für Sportanlagen von kantonaler Bedeutung (KASAK-Anlagen) von 10 auf 15 Prozent. Zudem können wir Sportförderungsprojekte sowie den Nachwuchsleistungssport stärker unterstützen. Und schliesslich profitieren Veranstaltungen wie zum Beispiel der Zürich Marathon, freestyle.ch, die Unihockey-WM oder die Junioren-WM im Squash von höheren Beiträgen.

Die Sportfonds-Gelder werden in Zusammenarbeit mit dem ZKS und dem Sportamt des Kantons Zürich, dem Sie vorstehen, verteilt. Wie erleben Sie diese Zusammenarbeit?

Als sehr gut. Der ZKS ist nahe bei den Vereinen und Verbänden und kennt deren Bedürfnisse sehr genau. Wir erhalten durch den ZKS permanent direkte Rückmeldungen und tauschen uns regelmässig aus. Zusammen können wir das Beste für den Sport herausholen.

Welche Rolle nehmen denn aus Ihrer Sicht die Sportvereine in der Gesellschaft ein?

Als Sportvorstand in Adliswil habe ich hautnah erlebt, wie beispielsweise der Turnverein, der Fussballclub oder der Volleyballclub das Dorfleben prägen. Der Sport hat eine unglaubliche integrative Kraft. Ein langjähriger politischer Freund, der Juniorenobmann in einem grossen Zürcher Fussballverein war, sagte mir, dass er im Sport mehr bewirken konnte als in der Politik. Dank dieser Integrationsarbeit senkt der Sport an sehr vielen Stellen den Bedarf für andere staatliche Interventionen wie die Sozialarbeit. Der Sport ist wichtig für unsere Gesellschaft. Wir sollten allen dankbar sein, die sich im Sport engagieren. Er hilft letztlich, die Gesellschaft zusammen zu halten. Gerade darin wird die Bedeutung des Sports in Zukunft noch zunehmen.

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