Gesellschaftliche Bedeutung
Studie zeigt: Organisierter Jugendsport hilft, körperlich länger aktiv zu bleiben
Je älter man wird, desto mehr nimmt die körperliche Aktivität ab. Wie nun aber die Studie SOPHYA, die vom Bundesamt für Sport unterstützt wurde, aufzeigt, hilft organisierter Sport dabei, einen aktiven Lebensstil beizubehalten. Insbesondere dann, wenn der Hebel schon bei Kinder und Jugendlichen angesetzt wird.
Wenn Kinder und Jugendliche organisierten Sport treiben, hat das Auswirkungen auf ihr langfristiges Bewegungsverhalten. Foto: ZKS Archiv
Es ist der natürliche Lauf des Lebens. Je fortgeschrittener das Alter ist, desto mehr nimmt im Durchschnitt die regelmässige körperliche Aktivität ab. Dies, obschon Bewegung zahlreiche gesundheitliche Vorteile mit sich bringt, darunter ein reduziertes Risiko an chronischen Krankheiten, verbesserte kognitive Funktionen oder generell eine höhere Lebensqualität. Doch wie können körperliche Aktivitäten aufrechterhalten werden? Welche Faktoren spielen hierbei eine Rolle? Mit diesen Fragen beschäftigt sich die Gesundheitsforschung schon seit längerer Zeit.
So untersuchten Forschende von Swiss TPH im Rahmen der Langzeitstudie SOPHYA (Swiss Children’s Objectively Measured Physical Activity), die inhaltlich und finanziell vom BASPO (Bundesamt für Sport) unterstützt wurde, über einen Zeitraum von fünf Jahren schweizweit die Entwicklung des körperlichen Aktivitätsverhaltens von rund 430 Kindern und Jugendlichen im Alter von 6 bis 16 Jahren. Deren Ergebnisse wurden nun Mitte Oktober in der Peer-Review-Fachzeitschrift «Swiss Medical Weekly» publiziert.
Starker Einfluss des organisierten Sports
Die Forschenden fanden unter anderem heraus, dass eine Teilnahme an Sportaktivitäten des Sportförderungsprogramms J+S das Bewegungs- und Sportverhalten von Kindern und Jugendlichen über einen Zeitraum von fünf Jahren stark beeinflusst. Dies schreibt das BASPO in einer Mitteilung. «Kinder, die an organisierten Sportaktivitäten teilnahmen, behielten ihr Bewegungsverhalten mit zunehmendem Alter eher bei als Kinder, die bei keinen J+S-Sportaktivitäten mitmachten.»
Das J+S ist seit über einem halben Jahrhundert eine feste Adresse in der Sportschweiz. Das grösste Sportförderprogramm des BASPO richtet sich ausschliesslich an Kinder und junge Menschen im Alter zwischen 5 und 20 Jahren, und unterstützt rund 85 Sportarten und Disziplinen sowie über 600'000 Teilnehmende jährlich mit rund 100 Millionen Schweizer Franken. Die Studie belegt nun nicht nur, dass das Förderprogramm sich im Jugendsport etabliert hat, sondern auch Auswirkungen auf das langfristige Bewegungsverhalten von jungen Menschen haben kann.
Das BASPO schreibt weiter, dass mit der Studie repräsentative Schlüsse über die Entwicklung des Bewegungsverhaltens gezogen werden können. «Repräsentative Langzeitstudien sind unerlässlich für das Analysieren des langfristigen Nutzens von Massnahmen im Bereich der öffentlichen Gesundheit, wie mit dieser Studie aufgezeigt wird», wird Nicole Probst-Hensch, Forschungsleiterin der SOPHYA-Studie und leitende Autorin der Publikation, zitiert.
Die gesamte BASPO-Mitteilung kann in untenstehendem Link abgerufen werden.