Ehrenamt
So wichtig sind Ehrenamtliche für den Vereinssport
Freiwillig Engagierte sind der Motor für den Schweizer Breitensport – ohne sie läuft gar nichts. Das demonstriert eine nationale Studie, die von Swiss Olympic durchgeführt wurde. Zum Tag des Ehrenamts lohnt sich ein Blick dort hinein.
Über 300'000 Ämter im Schweizer Breitensport bestehen aus Freiwilligenarbeit.
Sie arbeiten im Hintergrund, leisten viel und tun dies alles freiwillig: Die Ehrenamtlichen, die den Schweizer Breitensport beleben, unterstützen und vorantreiben. Rund 80'000 Personen engagieren sich ohne Entgelt für den Vereinssport im Kanton Zürich. Schweizweit machen sie gar 96 Prozent aller Ämter aus. Letzteres hat Swiss Olympic im Rahmen einer nationalen Studie herausgefunden – und es sind nicht die einzigen Zahlen, die beeindrucken. Anlässlich des Internationalen Tagsü des Ehrenamts vom 5. Dezember lohnt sich ein genauerer Blick in die Studie.
In der Untersuchung, für welche 86 nationale Verbände sowie 5335 Vereine befragt wurden, ist ein Unterkapitel der freiwilligen Mitarbeit gewidmet. Darin wird das Ehrenamt als «Fundament des Vereinssports» bezeichnet. So sind von den rund 350'000 Ämtern, die im Schweizer Vereinssport besetzt werden müssen, gut 335'000 unbezahlt. Statt hohe Kosten generieren die Ehrenämter viel Ertrag: Gemäss Studie erbringen die freiwillig Engagierten jährlich Leistungen von einem «hypothetischen Wert» von rund 2'000'000'000 (zwei Milliarden) Franken.
Schwankungen gab es in den vergangenen 30 Jahren bezüglich des prozentualen Verhältnisses zwischen bezahlter und unbezahlter Arbeit auf Vereinsebene . Zwischen 1996 und 2010 verdoppelte sich der Anteil an bezahlter Arbeit am gesamten Arbeitsvolumen von 10 auf 20 Prozent, daraufhin ist dieser jedoch wieder gesunken. Ein klarer Trend ist beim Jobsharing festzustellen: Die Zahl der Ehrenamtlichen ist gewachsen, ohne dass der monatliche Arbeitsaufwand pro Person dabei signifikant gesunken wäre, heisst es in der Studie.
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Auffallend ist, wie fleissig die Ehrenamtlichen ihre Tätigkeiten ausüben. Im Durchschnitt liegt der Aufwand pro Person bei fast 11 Stunden im Monat. Das entspricht 84 Prozent aller Arbeiten, die in einem Verein verrichtet werden. Aufs Jahr gerechnet resultieren daraus rund 75 Millionen Stunden Freiwilligenarbeit. 44 Millionen Stunden leisten die Ehrenamtlichen, der Rest sind Einsätze von Helferinnen und Helfern. Jedes dritte Aktivmitglied in der Schweiz leistet dementsprechend Freiwilligenarbeit.
Es ist ersichtlich, weshalb in der Studie das Ehrenamt als «Fundament» betitelt wird. Doch der Blick in Richtung Zukunft stimmt nicht optimistisch. Die Sorgen sind vielfältig. Die Vereine selbst sind oftmals abhängig vom Engagement weniger Personen, die Mitarbeitenden wiederum werden durch die Vereinsarbeit stark belastet. Hinzukommt, dass nicht nur die Rekrutierung und Einbindung von ehrenamtlichen Mitarbeitenden sukzessive schwieriger wird, sondern bereits die Suche nach Nachwuchssportlerinnen und -sportlern.
Die Sportvereine stehen somit vor grösseren Herausforderungen. Und obschon die Studie von Swiss Olympic aus dem Jahre 2017 stammt – eine neue wird in Bälde erscheinen –, ist sie nicht nur weiterhin brandaktuell, sondern zementiert auch die Relevanz der Ehrenamtlichen im Vereinsleben.
Darum setzt sich auch der ZKS für das Ehrenamt ein. Seit mehreren Jahren fördert der Dachverband die Freiwilligenarbeit und das Ehrenamt in verschiedenen Formen und Bereichen. Sowohl der Förderpreis «zündwürfel» wie auch das Zertifikat für ehrenamtliche Tätigkeit im Sport sind ein Dankeschön und eine Würdigung an das Engagement der Freiwilligen. Denn ohne sie geht im Sport gar nichts.