Vereinsentwicklung
Ausbildung kombiniert mit Teamgedanke und Kameradschaft
Seit den 1980er-Jahren führt der FC Pfäffikon jedes Jahr ein Weekend für seine Trainerinnen und Trainer durch. In den Workshops werden Lösungen für Fragen rund ums Training, aber auch für andere Herausforderungen erarbeitet. Ebenso kommt das Gesellige nicht zu kurz.
In der Tennishalle in Unterwasser SG, auf dem hintersten Feld, fliegen die Shuttles hoch übers Netz und die Rackets werden fleissig geschwungen. Noch mehr aber wird gelacht. Die Trainerinnen und Trainer des FC Pfäffikon, die an diesem Sonntagvormittag zum Badmintonschläger greifen, haben vor allem Spass. Das kleine interne Turnier, das letztlich mehrere Sieger hervorbringt, ist zum festen Bestandteil der vereinsinternen Trainerausbildung geworden. «Teamgedanke und Kameradschaft sind für uns sehr wichtig. Deshalb führen wir dieses Weekend auch nicht in Pfäffikon durch, sondern auswärts», sagt Theo Widmer, Leiter der technischen Abteilung.
Ist der gesellige Aspekt ein willkommener Effekt, steht in Workshops die Diskussion und das Erarbeiten von zentralen Themen der Ausbildung des FC Pfäffikon im Fokus. «In der Vorbereitung sehen wir aufgrund der Berichte aus den verschiedenen Abteilungen, in welchen Bereichen wir als Verein noch besser werden können», erklärt Theo Widmer, der das Trainerweekend in den 1980er-Jahren initiierte und es nun jeweils mit einem Team gemeinsam vorbereitet. Er stellt dabei zwei Ziele in den Vordergrund: «Zum einen sollen die Trainerinnen und Trainer einen unmittelbaren Nutzen spüren und zum anderen soll der FC Pfäffikon als Verein nach jedem Workshop wieder etwas besser aufgestellt sein.»
«Die Trainer lernen sich gegenseitig besser kennen und sie spüren, dass etwas im Verein läuft.»
Pascal Petruccelli, Präsident FC Pfäffikon
Die Liste der Hilfsmittel, die an diesen Trainerweekends erarbeitet worden sind, ist eindrücklich: «Das Trainerdossier, das alle Rechte und Pflichten der Trainerinnen und Trainer regelt, ist ebenso hier entstanden wie auch Grundlagen für den Kinderfussball, ein Nachwuchskonzept, ein Playbook, Richtlinien im Kinderschutz, Trainingshilfen oder diverse Vorlagen wie Wasch- und Fahrpläne», zählt Theo Widmer auf. Dazu werden aktuelle Herausforderungen wie zum Beispiel Cybermobbing, Umgang der Jugendlichen mit dem Mobiltelefon, Kinderschutz usw. thematisiert.
Für Theo Widmer ist es zentral, dass sich alle einbringen können – und sich auch einbringen sollen: «Das wird sehr geschätzt. Der Input des F-Junioren-Trainers, der erst ein Jahr dabei ist, ist genauso wertvoll wie jener des Trainers der ersten Mannschaft.» Rund fünf bis sechs Leute bilden in den Workshops eine Gruppe, wobei auch junge Trainer mit in die Verantwortung genommen werden. Die Erkenntnisse aus den sieben bis acht Gruppen werden im Plenum präsentiert. «Diese Resultate wiederum fliessen danach in ein Arbeitspapier ein, um den Verein weiterentwickeln zu können», so Theo Widmer.
Hohe Bedeutung misst Widmer der Niederschwelligkeit zu: «Wir wollen möglichst alle Trainerinnen und Trainer dabei haben, deshalb halten wir die Kosten für sie tief. Essen und Unterkunft gehen zulasten des Vereins.» Für das Trainerwochenende hat der Verein ein Kostendach von 12'000 Franken festgelegt. Darin inbegriffen sind auch Referate wie zum Beispiel das von Franco Marvulli, der in Unterwasser über Motivation sprach. Für Präsident Pascal Petruccelli lohnt sich die Investition: «Es ist ein Goodie für Trainer und ein Dankeschön für die während des Jahres geleistete Arbeit. Die Trainer lernen sich gegenseitig besser kennen und sie spüren, dass etwas im Verein läuft.» Ebenso wird die Vereinstreue gefördert. Auch weil die Trainer des FC Pfäffikon alle an einem Strick ziehen.
Quelle des Basisbeitrages: Dossier «Bank drücken für den Sport», Mai 2017 Herausgeber: Zürcher Kantonalverband für Sport und Sportamt Kanton Zürich
Theo Widmer engagiert sich für die vereinsinterne Ausbildung beim FC Pfäffikon.