Gesellschaftliche Bedeutung
Sportvereine im Kanton Zürich: Das kantonale Sportamt veröffentlicht die neuste Studie
Stabile Mitgliederzahlen, steigende Frauenquote und zehntausende ehrenamtliche Ämter: Die neuste Vereinsstudie des Kantons Zürich zeichnet ein aktuelles Bild der Zürcher Vereinslandschaft auf. Erarbeitet wurde sie in Zusammenarbeit mit dem ZKS, der für die Analyse Vereinsdaten zur Verfügung gestellt hat.
Fast die Hälfte aller Mitglieder in Zürcher Vereinen sind unter 20 Jahre alt. Vor allem in Fussballvereinen ist der Nachwuchssport beinahe omnipräsent. Foto: ZKS
Wie gut geht es den Zürcher Sportvereinen? Wie entwickeln sie sich? Und wo gibt es die grössten Herausforderungen? Diese Fragen möchte die Studie «Sportvereine im Kanton Zürich» jeweils beantworten. Bisher zweimal (2010 und 2017) wurde sie durchgeführt, nun hat der Kanton Zürich die aktuellste Erhebung veröffentlicht.
Das Wichtigste gleich zu Beginn: Dem Zürcher Vereinssport geht es weiterhin gut, die Mitgliederzahlen sind stabil. In Zahlen ausgedrückt treiben derzeit 376'000 Mitglieder über 120 Sportarten verteilt in 2300 Vereinen Sport.
Die Sportvereine seien somit nach wie vor die bedeutendsten Sportanbieter, schreibt die kantonale Sicherheitsdirektion in ihrer Medienmitteilung. «Unsere Sportvereine sind für Kinder und Jugendliche sowie für den gesellschaftlichen Zusammenhalt unersetzlich», hält Regierungsrat und Sportminister Mario Fehr fest.
Die Erkenntnisse aus der Studie zeigen unter anderem auf, dass die Anzahl Sportvereine in den letzten sechs Jahren zwar leicht abgenommen hat, der Anteil der Grossvereine jedoch gestiegen ist. Auffallend ist auch die Altersverteilung der Mitglieder: 40 Prozent aller Aktivmitglieder sind jünger als 20 Jahre. Insbesondere in Turn- und Fussballvereinen ist der Nachwuchssport von zentraler Bedeutung.
Die wichtigsten Erkenntnisse aus der aktuellen Studie «Sportvereine im Kanton Zürich»
- Der Kanton Zürich zählt 2300 Vereine mit rund 376'000 Mitgliedern
- 120 Sportarten werden kantonsweit angeboten
- 52'000 Ämter in den Sportvereinen sind besetzt, 90 Prozent davon sind ehrenamtlich
- Der Frauenanteil ist um 7 Prozentpunkte gestiegen
- 40 Prozent aller Aktivmitglieder machen Kinder und Jugendliche bis 20 Jahre aus
- Der grösste Kinder- und Jugendlichen-Anteil haben Fussball- und Turnvereine
- 36 Prozent der Einnahmen generieren die Sportvereine über Mitgliederbeiträge
- 69 Prozent der Sportvereine nutzen öffentliche Sport- und Schulsportanlagen
Positiv ist die Entwicklung bei der Geschlechterverteilung: Die Studie zeigt nicht nur, dass quasi gleich viele Frauen wie Männer Sport treiben, sondern dass dieser Trend auch die Vereine erreicht. Der Anteil an Frauen als Aktivmitglieder ist seit der letzten Studie um sieben Prozentpunkte gestiegen und liegt derzeit bei 37 Prozent.
Weiterhin hohe Relevanz des Ehrenamts
Unverändert bleibt die Wichtigkeit des Ehrenamts für den Vereinssport. 52'000 Personen bekleiden ein Amt in einem Zürcher Sportverein, 90 Prozent davon sind ehrenamtlich. Und obschon die Anforderungen an das Ehrenamt steigen – ein Trend zur Professionalisierung sowie zum Jobsharing ist festzustellen – und die Rekrutierung von Vorstandsmitgliedern Sorge bereitet, bleiben viele Vereine optimistisch für die Zukunft.
Der ZKS engagiert sich entsprechend dafür, das Ehrenamt weiter zu stärken und dessen Relevanz für den Breitensport hervorzuheben. So fördert er Funktionärinnen und Funktionäre mit Weiterbildungskursen und Austauschmöglichkeiten, begleitet Vereine individuell mit dem Programm «Vereinscoach+» und würdigt das freiwillige Engagement mit dem jährlich verliehenen Förderpreis «zündwürfel».
Den gesamten Studienbericht findest du unten als Downloads angehängt.